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"Ökotalk-lokal" mit Fachleuten unterwegs (20.3.09)

Rubrik:

"Ökotalk-lokal" informiert

Herausgeber:

SPD Ortsverein

Ort:

OOL-BotOftersheimer Naherholungsgebiet um die Grillhütte

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„Ökotalk-lokal“ mit Fachleuten unterwegs

Bäume in Feld und Flur unter die Lupe genommen
 
Der „Ökotalk-lokal“ setzt sich seit Jahren für mehr Grün im Rahmen der Biotop-Vernetzung auf der Oftersheimer Gemarkung ein. Nicht nur im Ort, auch draußen im Naherholungsgebiet schadet es nicht, mehr Sträucher, Hecken und Bäume wachsen zu lassen. Peter Wierer, neben Werner Kerschgens, einer der beiden Sprecher des „Ökotalk-lokal“, hatte Siegfried Thome vom Flurneuordungs-Amt gewinnen können, der sich - mit Bepflanzungs-Plänen für die Oftersheimer Gemarkung bewappnet - für eine Exkursion zur Verfügung stellte. Daran nahmen neben Bürgermeister Helmut Baust und dem Leiter des Bauhofs, Jochen Barisch, auch Peter Sandmaier vom NABU, Dr. Maximilian Fichtner von der Lokalen Agenda und Herbert Gieser vom Bauernverband teil. „Wir freuen uns alle über zusätzliche Laub- und Obstbäume auf Oftersheimer Gebiet“, sagte Peter Wierer in seiner Begrüßung. Durch die Real-Teilung, d.h. die Landbesitze wurden durch Erbfolgen in immer kleinere Parzellen aufgeteilt, war eine Flur-Neuordnung dringend erforderlich. Die Vielzahl winziger Äcker mußte aus wirtschaftlichen Gründen zu größeren Einheiten zusammengeführt werden. Allerdings gingen dadurch viele ökologisch wertvolle Biotope wie Hecken und Baumgruppen verloren. Durch Anpflanzungen versuchte die Flur-Neuordnung diesen Verlust wieder wettzumachen. Pflicht der Gemeinde Oftersheim war es, diese Sträucher, Hecken und Bäume unter ihre Fittiche zu nehmen zur weiteren Hege und Pflege.
 
An der Grillhüte kamen die Nussbäume zur Sprache, die wie am „Tag des Waldes“ angenehmen Schatten spenden. Wie bei den Juristen gingen auch hier die Meinungen der Fachleute auseinander. Von „Die Bäume sind sich langsam im Wege!“ bis zu „Wenn die enger bei einander stehen, das macht doch nichts!“, meinte ein Dritter: „Der Nussbaum braucht Platz und fühlt sich mit seiner ausladenden Krone am wohlsten allein auf weiter Flur!“ Bürgermeister Helmut Baust berichtete, wenn die Gemeinde einen Baum fällt, kommen immer gleich empörte Anrufe im Rathaus an. Ist das aber nicht auch ein gutes Zeichen, daß die Oftersheimer Bürger in Sachen Natur und Umwelt auf der Hut sind?
 
Entlang des Oberfeldwegs ist aufgefallen, daß die Obstbaum-Reihe einige Lücken aufweist, die geschlossen werden sollte. An der Leimbach-Brücke haben sich die Hecken ordentlich entwickelt und bieten den Vögeln gute Nistmöglichkeiten. Die Ufer-Bepflanzung – ursprünglich als Beschattung gegen Wasserpflanzen gedacht - verkümmert im Laufe der Jahre immer mehr. Das ist gewollt, sollen doch die Baum-Wurzeln die Festigkeit der Böschungen nicht beeinträchtigen.
 
Die Teilnehmer waren sich einig, Bäume gestalten, verschönern und prägen die Landschaft. Sie stellen ideale Ergänzungen zu den Oftersheimer Dünen-Schutzgebieten dar. Die Biotop-Vernetzung ist wichtig für die Tier- und Vogelwelt und die Ackerraine dürfen nicht kleiner werden und müssen düngerfrei bleiben. Da und dort besteht Handlungsbedarf. Weil so mancher hochstämmige Obstbaum den immer größer werdenden landwirtschaftlichen Maschinen im Wege steht, war auch der Bauernverband mit von der Partie, um über die Standorte der Bäume mitbestimmen zu können. Bürger und Landwirte schätzen die Wichtigkeit von Natur und Ökologie. Es scheint, Reden wie „Wegen einem Baum macht man so ein Theater!“, gehören der Vergangenheit an.
 
Peter Wierer
 
Text zum Foto:
Die „Feldherrn“ vor dem Feldherrn-Hügel an der Grillhütte bei der Lage-Besprechung über die Entwicklung der Obstbäume nach der Flurbereinigung.