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Krötenwanderung (19.4.04)
Rubrik: | Das Umweltamt informiert |
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Ab in die Flitterwochen:
Kröten sitzen schon in den Startlöchern
Landratsamt schützt wandernde Amphibien mit Straßensperrungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen
Die Krötenwannderung hat begonnen; aufgrund der milden Temperaturen bzw. der feuchten Witterung sind die Kröten auf dem Weg in die "Flitterwochen".
Vor allem in den Abend- und Nachtstunden machen sie sich dann zahlreich auf den Weg zu ihrem angestammten Laichplatz.Zu den einheimischen Amphibien oder Lurchen zählen nicht nur Kröten und Frösche, sondern auch Salamander, Molche und Unken. Insgesamt leben in Deutschland 21 Amphibienarten, die zum Ablegen ihrer Eier in jedem Frühjahr ihre Laichgewässer aufsuchen. Die weite, beschwerliche Reise legen sie oft in mehrtägigen Etappen zurück.
Die Erdkröten sind ihre fast 2 Kilometer lange Wanderstrecke sogar im "Huckepack" unterwegs: Hier klettert das Männchen schon weit vor dem Ziel auf den Rücken des Weibchens, um sich zum Hochzeitsgewässer tragen zu lassen – der beste Platz, um gleich alle Nebenbuhler abzuwehren.Und da der direkte Weg immer noch der kürzeste ist, machen sie leider auch vor Hauptverkehrsstraßen nicht halt. Schätzungsweise werden bei der Überquerung einer vielbefahrenen Straße in nur einer Stunde bis zu 400 Amphibien überfahren.
Um die nützlichen Tiere zu schützen, greift das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises deshalb wieder verkehrslenkend ein. Warnleuchten und -schilder werden aufgestellt, sogenannte Geschwindigkeitstrichter (70 - 50 - 30 km) eingerichtet, Überholverbote ausgesprochen und sogar ganze Streckenabschnitte gesperrt.
Maßnahmen, die nicht nur die wanderlustigen Kröten schützen sollen, sondern auch die zahlreichen Helfer, die sie einsammeln und sicher auf der anderen Fahrbahnseite wieder absetzen. Kreis-Pressesprecher Berno Müller bittet die Autofahrer um erhöhte Rücksichtnahme, appelliert aber auch an die Helfer, während ihrer Sammelaktionen Warnkleidung zu tragen und die Fahrbahn nicht oder nur in geringem Umfang zu betreten. In den letzten Jahren sei es schon öfter zu gefährlichen Situationen gekommen.