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Großbrand im Hardtwald (13.8.03)
Rubrik: | Das Ordnungsamt informiert |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung |
Ort: | OOL-BotHardtwald |
Eine Nachbetrachtung der Gemeinde Oftersheim mit Dank an Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienstkräfte für erfolgreichen Einsatz
Der Hardtwald auch auf Oftersheimer Gemarkung zwischen dem Kohlwaldweg und dem Heuweg entging am vergangenen Freitagmittag nur knapp einer Katastrophe. Dem mutigen, schnellen und umsichtigen Eingreifen der Wehrleute aus Oftersheim, Schwetzingen und zahlreicher Feuerwehrkameraden aus der näheren und weiteren Umgebung des Rhein-Neckar-Kreises war es letztlich zu verdanken, dass entlang der Rheintalbahn aus einer Reihe von Brandherden und einer großen Waldbrandfläche von ca. 3,5 Hektar nicht ein Großbrand wurde, der durchaus katastrophale Folgen für den Forst und die Gemeinde Oftersheim gehabt hätte.Ausgelöst wurde die Feuerserie (hauptsächlich auf Schwetzinger Gemarkung) zumindest von einer brennenden E-Lok der Bundesbahn im unmittelbar angrenzenden Hardtwald, der hitzebedingt auf Grund wochenlanger extremer Trockenheit äußerst waldbrandgefährdet ist. Wer sich die Einsatzbilanz vergegenwärtigt mit 17 beteiligten Feuerwehren aus der Region inklusive Berufsfeuerwehr Mannheim und Feuerwehrfahrzeugen der US-Armee, mindestens 39 Löschfahrzeugen und mehr als 200 Feuerwehreinsatzkräften, dem muss bewusst werden, wie schwierig eine solche Waldbrandbekämpfung von der logistischen Seite her ist, denn derartige Gefahrenlagen lassen sich nicht im erforderlichen Maße einüben und trainieren. Dass die Koordination trotzdem unter schwierigen Umständen funktionierte, war der großen Umsicht und der beachtenswerten Professionalität der Führungskräfte zu verdanken, die sehr schnell die Lage in den Griff bekamen und das Schadensausmaß in vertretbaren Grenzen hielt.
Besondere Worte der Anerkennung verdient haben vor allem der stellvertretende Kreisbrandmeister Mayer aus Eppelheim und die Kommandanten aus Oftersheim und Schwetzingen Laser und Leschinski, deren FW-Kräfte zuerst vor Ort waren und durch schnelle und geschickte Einsatztaktiken relativ schnell vorläufige Entwarnung, auch an den vor Ort anwesenden Bürgermeisterstellvertreter Jahn geben konnten. Spätestens dann war auch dem zuständigen Revierförster Gerd Volkland eine Zentnerlast vom Herzen gefallen, dessen extreme Besorgnis bei seinen koordinierenden Aktivitäten nicht zu verbergen war. Nähere, aufschlussreiche Details der Waldbrandbekämpfung können einer ausführlichen Einsatz-Reportage der Oftersheimer Feuerwehr an anderer Stelle dieser Ausgaben entnommen werden.
Die Solidargemeinschaft der Feuerwehren im Rhein-Neckar-Kreis hat also bestens funktioniert – für die großartige Leistung sei den eingesetzten Nachbarwehren auch im Namen der Stadt Schwetzingen und deren Feuerwehr aufs Herzlichste gedankt und mit der Zusicherung verbunden, dass selbstverständlich solidarische Gegenhilfe im Bedarfsfalle geleistet wird.
Bei der Dankbekundung der Gemeinde dürfen natürlich auch nicht diejenigen vergessen werden, die im Hintergrund die notwendige Hilfestellung leisteten, denn eine beachtliche Kräfteschar musste versorgt werden auch in der folgenden Nacht und am darauf folgenden Tag.
Hier gilt ausdrückliches Lob dem DRK-Oftersheim und den Herren Volker Schnabel und Hans-Thomas Dilger, den Frauen und Männern im DRK-Ortsverband, die die Feuerwehrkräfte nachts und am Morgen danach bestens versorgten und auch während des akuten Einsatzes Hilfestellung gaben. Dies ist um so mehr anzuerkennen, als an diesem Tag durch die Großveranstaltung „Tour de Ländle“ eine Doppelbelastung für das DRK gegeben war, die die Sanitäter wie ihre Feuerwehrkollegen durchaus an den Rand der Belastungsgrenze brachte. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die bereitwillige Unterstützung durch die örtlichen Bäckereien und Metzgereien sowie den Gastwirten beim Feuerwehrgerätehaus, die spontan ihre Kühlhäuser für die notwendige Getränkekühlung zur Verfügung stellten.
Der größte Feuerwehreinsatz in der Ortsgeschichte ging gerade noch glimpflich ab, dank einer großartigen Gemeinschaftsleistung aller Einsatzkräfte und Helfer, denen besonders auch die Gemeinde Oftersheim großen Dank schuldet.
Der Wert und die Bedeutung des Waldes für die Gemeinde und ihre Bürger wird alljährlich beim „Tag des Waldes“ betont und herausgestellt. Vor dem Hintergrund dieses Brandereignisses muss der Bevölkerung um so mehr bewusst werden, was auch der „Tag des Waldes“ für die Oftersheimer und die Region zum Ausdruck bringen will. Beinahe wäre aus dem „Tag des Waldes 2003“ nicht ein freudiger Festtag sondern ein trauriger Anlass und Gedenktag geworden. Um so mehr muss diese Erfahrung am vergangenen Freitag Grund und Anlass sein, den Wald noch mehr zu schätzen und zu schützen, nicht nur beim „Tag des Waldes“ sondern besonders bei solchen Witterungsverhältnissen Tag für Tag. An die Bevölkerung wird weiterhin und jetzt noch intensiver und sorgenvoll appelliert, die Verhaltensmaßregelungen, Gebote und Verbote im Wald zu beachten. Nur so kann verhindert werden, dass die Feuerwehren wieder Richtung Wald ausrücken müssen, denn nicht immer sind die Umstände günstig und die Einsätze von Erfolg gekrönt.
Zur weiteren Waldbrandvorbeugung hat das baden-württembergische Innenministerium angewiesen, dass vor allem der besonders stark gefährdete Hardtwald verstärkt aus der Luft überwacht bzw. Luftbeobachter aus Karlsruhe Kontrollflüge durchführen werden.