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Klassenzimmer inmitten der schönen Dünen (15.9.15)
Rubrik: | Allgemein |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung |
Ort: | OOL-BotOftersheimer Dünengebiet |

Dünenklassenzimmer
Am Donnerstagnachmittag, 10.09.2015, fiel der offizielle Startschuss für das Projekt "Dünenklassenzimmer".Die Kooperation findet zwischen dem Rotary Club Schwetzingen-Kurpfalz, der Theodor-Heuss-Schule (THS) und der Gemeinde statt und schon im Frühjahr des kommenden Jahres sollen die ersten Schüler auf dem gemeindeeigenen Grundstück unweit des Dünenlehrpfades die dortige Natur hautnah erfahren können und auch bei der Gestaltung ihres künftigen Klassenzimmers im Freien eingebunden werden.
Der Dank von Bürgermeister Jens Geiß ging vor allem an den Präsidenten des Rotary Clubs Schwetzingen-Kurpfalz, Michael Hauth. Vor einigen Monaten war dieser mit der Idee eines Außenklassenzimmers an das Gemeindeoberhaupt herangetreten. Schnell, so Bürgermeister Geiß, sei die Idee geboren worden, hierbei ein Alleinstellungsmerkmal der Kommune zu nutzen, nämlich das Naturschutzgebiet "Oftersheimer Dünen". Der sogenannte Feldherrenhügel stellt die höchste Binnendüne in Süddeutschland dar und seit 2004 offeriert der Lehrpfad viele Informationen zu dieser außergewöhnlichen und oftmals seltenen Tier- und Pflanzenwelt.
Mobiliar durch Schott-Schüler
Mit etwa 9.000 Euro, so Rotary Präsident Michael Hauth, soll das Dünenklassenzimmer gefördert werden. Die ersten Kontakte zur Ehrhardt-Schott-Schule in Schwetzingen seien schon hergestellt, die angehenden Schreiner werden das Projekt unterstützen und für ein dauerhaftes naturgerechtes Mobiliar sorgen. Das etwa 430 Quadratmeter große Grundstück verfügt über ein kleines Haus, das noch aus der Zeit der privaten Nutzung stammt. Dort können Arbeitsmaterialien untergebracht werden, finden die Schüler mit ihren Lehrern Schutz vor Regen und vor allem sollen sie im Dünenklassenzimmer elementare Erfahrungen machen können und mit allen Sinnen begreifen. Das teilte Alexa Schäfer als Schulleiterin der Theodor-Heuss-Grund- und Werkrealschule Oftersheim/Plankstadt mit.
Sachen zu begreifen, meinte sie, und zwar im besten, im sprichwörtlichen Wortsinne, sei gerade im Bereich Inklusion von herausragender Bedeutung. Zweigeteilt ist das Grundstück und sozusagen "hinter dem Haus" kann sich Schulleiterin Schäfer sehr gut auch einen großen Sandkasten zum Experimentieren vorstellen.
Mit Bollerwagen auf Entdeckertour
Das Dünenklassenzimmer wendet sich an alle Schüler, vornehmlich an die Grundschüler, weshalb auch Judith Herden von der Friedrich-Ebert-Schule (FES) vor Ort war, und irgendwann sollen auch die Kindergärten vom Grundstück profitieren. Mit dem Transport-, dem vielzitierten Bollerwagen, werden sich die Jugendlichen der Theodor-Heuss-Schule also künftig aufmachen und die verschiedensten Arbeitsmaterialien mit dabei haben. Und es geht auf Entdeckungstour, die Schüler können erfahren, was der Ursprung dieser einzigartigen Dünenlandschaft ist und weshalb bestimmte Pflanzen und Tiere sich gerade an diesen trockenen Standort angepasst haben.
Die Felsennelke etwa, die Sandstrohblume oder auch der Feld-Beifuß benötigen genügend Raum. Die Vegetation muss reduziert sein, damit sogenannte Sandrasengesellschaften gedeihen und dass das Grundstück nicht verwilderte, dafür habe in der Vergangenheit das Jugendzentrum gesorgt. Die Ideen der Schüler bei der Gestaltung dieses außergewöhnlichen Klassenzimmers sollen eine große Rolle spielen. Stark eingebunden wird von Anfang an auch der Naturschutzbund (Nabu) sein. Vertreterin Cindy Weidner informierte über die Pflanzen auf dem Grundstück und entdeckte beim Blick in die Zisterne auch gleich einige Ruderwanzen.
Bild: Begutachteten gemeinsam das Gelände für das neue Dünenklassenzimmer (in Hintergrund das Haus für die Lagerung von Arbeits-materialien: Der Präsident des Rotary Clubs, Michael Hauth (l.), Bürgermeister Jens Geiß, Mareike Mundelsee (neue Konrektorin der THS), Cindy Weidner (Nabu), Jugendförderer Jürgen Weber, Lehrerin Eva Krumm, Alexa Schäfer (Schulleiterin der THS), Rektorin Judith Herden (FES) und Ines Lauff (Umweltamt).
Aus der Ausgabe der Schwetzinger Zeitung vom 12.09.2015 (Text und Bild: Kay Müller)