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Übergabe des Katscher Denkmals auf dem Friedhof an die Gemeinde Oftersheim (5.6.15)

Rubrik:

Das Friedhofsamt informiert

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Ort:

Friedhof

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Übergabe Denkmal (4) Übergabe Denkmal (5)

Am vergangenen Dienstag, 02.06.2015, übergab die Heimatortsgemeinschaft Katsch förmlich ihre Gedenkstätte auf dem Oftersheimer Friedhof an die Gemeinde Oftersheim. 

In seinen einführenden Worten dankte Bürgermeister Jens Geiß den Mitgliedern der Heimatortsgemeinschaft Katsch für die Errichtung und Pflege des Denkmals und ihr ehrenamtliches Engagement. Die Tatsache, dass es trotz der Schrecken des Zweiten Weltkrieges immer noch Kriege und Flüchtlingsdramen rund um den Erdball gebe, stimme ihn nachdenklich, denn offensichtliche habe die Menschheit nichts aus den Fehlern ihrer Vorfahren gelernt. Auch wenn der Zweite Weltkrieg vor 70 Jahren sein Ende gefunden habe, habe damit nicht das Leiden einzelner Familien geendet. Viele seien noch auf der Flucht gewesen und hätten erste nach Jahren eine endgültig ein neue Heimat gefunden. Die Gemeinde Oftersheim habe von den damals angekommenen Flüchtlingen enorm profitiert.

Gerade deshalb sei es auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem damit verbundenen Leid und den Entbehrungen der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen – so Geiß – wichtig, eine Stätte und einen Ort zu haben, wo man gedenken und sich seiner Wurzeln und Herkunft besinnen könne. So sei es für ihn und die Gemeinde Oftersheim eine Selbstverständlichkeit gewesen, dem Wunsch der Heimatortsgemeinschaft Katsch nachzukommen und die Gedenkstätte in das Eigentum der Gemeinde Oftersheim zu übernehmen, sodass die Gemeinde künftig für die Pflege und Unterhaltung zuständig ist. Weiter versprach er, dass die Gedenkstätte sowohl den Mitgliedern der Heimatortsgemeinschaft Katsch als auch allen anderen Friedhofsbesuchern weiterhin wie bisher auch zugänglich sein werde.

Herbert Schön, der Vorsitzende der Katscher Heimatortsgemeinschaft, ging auf die Anfänge in Oftersheim ein und dankte den Oftersheimern, dass die 30 Katscher Familien, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Gemeinde niederließen, in die örtliche Gemeinschaft aufgenommen und integriert worden seien. Die Gedenkstätte sei von den Mitgliedern der Heimatortsgemeinschaft Katsch zum Gedenken an ihre Toten, ihre Opfer im Zweiten Weltkrieg – auf der Flucht und in den Vernichtungslagern – sowie den Lebenden zur Mahnung auf dem Friedhof der Gemeinde Oftersheim erstellt worden.

Aus alten Grabsteinen, die der Steinmetz der Heimatortsgemeinschaft Katsch überlassen habe, sei damals ein Denkmal gestaltet worden, bei dem bewusst die alten, in Farbe, Material und Größe unterschiedlichen Steine auf drei Stapel geschichtet worden seien, die zum einen symbolisieren sollen: „Ordnung nach dem Chaos, das wir alle erlebt hatten“ und zum anderen: „So verschieden wie diese Steine sind auch die einzelnen Menschen, die 1944 aus verschiedenen Regionen Europas geflüchtet sind und in Oftersheim ihre neue Heimat gefunden haben“.

Das Werk sei gelungen, wie Schön heute noch findet und er schloss mit Dankesworten seine Ausführungen: „Wir sind den Entscheidungsträgern der Gemeinde Oftersheim für ihre Zustimmung zur Errichtung unseres Denkmals bis heute dankbar und natürlich auch für die Bereitschaft, die Gedenkstätte künftig zu pflegen und zu unterhalten.