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Lehrstellenmarkt stagniert (11.4.03)

Rubrik:

Rhein-Neckar-Kreis informiert

Herausgeber:

OOL-BotRhein-Neckar-Kreis

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Schülerzahlen

Schülerzahlen

Um die Attraktivität seiner beruflichen Schulen zu steigern und stets den neuen Anforderungen anzupassen, ist dem Rhein-Neckar-Kreis trotz der immer schwieriger werdenden Haushaltslage so mancher finanzielle Kraftakt gelungen. Ob die Anschaffung von Dreh- und Fräsmaschinen für die Gewerbeschulen, Erweiterungsbauten an den großen Berufsschulzentren in Wiesloch, Weinheim und Schwetzingen oder die Ausstattung mit modernster IT-Technologie im Rahmen des "Wieslocher Modells" – der Kreis schafft mit seinen beruflichen Schulen ein absolut qualifiziertes Ausbildungsnetz in der Region. Das Bildungsangebot auf dem neuesten Stand halten auch die über 40 neuen Schularten und Fachklassen mit dem Schwerpunkt auf dem sozialen und pflegerischen Sektor und der Informations- und Kommunikationstechnik, die in den letzten fünf Jahren eingerichtet wurden.

Dass der Rhein-Neckar-Kreis auf dem richtigen Weg ist, zeigt ein Blick auf die Schülerzahlen. Seit dem Schuljahr 1996/97 (8.597) hält der Aufwärtstrend bei den Schülerzahlen mit Ausnahme der kleinen Standorte Neckargemünd und Hockenheim ununterbrochen an. Im Schuljahr 2002/03 starteten 9.858 Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung an den beruflichen Schulen und Sonderschulen des Kreises. Davon werden 4.093 an den Gewerbeschulen, 3.608 an den Kaufmännischen, 1.679 an den Hauswirtschaftlichen und 478 an den Sonderschulen unterrichtet.

Trotz der vielen Initiativen wird es für Schulabgänger immer schwieriger, eine Lehrstelle zu finden. Die Schülerzahlen spiegeln somit indirekt auch die Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt wider und lassen Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu. Vor etwa 10 Jahren überwogen die Teilzeitschüler – also diejenigen, die einen Ausbildungsplatz innehatten. Heute ist das Verhältnis umgekehrt; über 58 Prozent lernen in Vollzeit.

Landesweit gesehen ergibt sich das gleiche Bild. Wie das Statistische Landesamt ermittelt hat, besuchen derzeit über 354.000 Schülerinnen und Schüler die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg. Gegenüber dem vorigen Schuljahr stieg damit die Schülerzahl um rund 3.000 an. Auch hier haben besonders Schulen, die eine Vollzeitausbildung anbieten, einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen, annähernd 5 % mehr als im Vorjahr. Dagegen ging die Schülerzahl an den beruflichen Teilzeitschulen, an denen der schulische Teil der Berufsausbildung an anerkannten Ausbildungsberufen erfolgt, um rund 3.000 auf 206.000 zurück.

Innerhalb der Teilzeitschulen gibt es zwei Bereiche mit steigenden Schülerzahlen: Im Berufsfeld Elektrotechnik wurden rund 500 und im Berufsfeld Gesundheit rund 400 Auszubildende mehr als im Vorjahr gezählt.

Auch im Rhein-Neckar-Kreis spielen die Berufskollegs mit hauswirtschaftlichen, technischem und informationstechnischem Hintergrund ebenso wie die Technischen Gymnasien eine wesentliche Rolle, während die klassische Berufsschule in Teilzeitform aufgrund des stagnierenden Lehrstellenmarkts einen signifikanten Einbruch zu verzeichnen hat.

Die größten Rückgänge stellten die Statistiker für Baden-Württemberg in den Berufen der Bautechnik und in den kaufmännischen Berufen fest, die jeweils mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler verloren. Dennoch behielt das kaufmännische Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung mit rund 66.000 Schülerinnen und Schüler die Spitzenposition, gefolgt von der Metalltechnik mit 48.000, dem Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft mit 20.500, der Elektrotechnik mit 19.500 und dem Berufsfeld Gesundheit mit 16.500 Schülerinnen und Schülern.

Den größten Zuwachs haben neben den Berufskollegs die 2-jährigen Berufsfachschulen, an denen Hauptschulabgänger einen mittleren Bildungsabschluss erwerben und damit ihre Chancen auf den Lehrstellenmarkt verbessern können. Auch im Berufsvorbereitungsjahr, das Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag eine berufliche Orientierung bieten soll, stieg die Schülerzahl um 700 auf jetzt 11.900 an. Die Zahl der Weiterbildungswilligen, die eine Fachschule besuchen, wuchs landesweit um 500 auf 11.900.