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„Wenn ich bei großen Meisterschaften starte, dann weiß ich, dafür lohnt es sich, so hart zu trainieren“ (17.7.14)
Rubrik: | Allgemein |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Presse (doppelt) |
Ort: | TSV Sportplatz |

Malaika Mihambo beim Lauftraining

Ein starkes Team: Ralf Weber, Malaika Mihambo

Malaika Mihambo trainiert gemeinsam mit anderen im TSV
Wenn man Malaika Mihambo beim Lauftraining auf der Aschenbahn beobachtet, sieht es so aus, als laufe sie mit großer Leichtigkeit. Es macht einfach Spaß, ihr dabei zuzusehen. Doch dahinter steckt stunden- und jahrelanges Training. Die Leichtathletin aus Oftersheim trainiert derzeit sechs Mal pro Woche. Aber die 20-jährige empfindet das nicht als Belastung: „Es hat mir schon immer Spaß gemacht, mich zu bewegen.“
Die nächsten wichtigen Wettbewerbe sind ganz nah, die Deutschen Meisterschaften Ende Juli in Ulm und die Europameisterschaften Mitte August in Zürich. Diese Termine sind von Bedeutung, vor allem seit sie bei der Team EM im Juni ihre persönliche Bestleistung im Weitsprung gezeigt hat: 6,90 Meter. Neben dem Sieg in einem international hochklassig besetzten Feld war das zu diesem Zeitpunkt auch noch die zweitbeste Weite in der Welt. Eine Leistung, die sich angekündigt hat. Besonders seit 2013 ging es bemerkenswert aufwärts: von 6,70 Meter im vergangenen Jahr, über 6,81 Meter, 6,88 Meter, bis schließlich jetzt die sieben Meter ganz nah scheinen. Immerhin ist sie als Favoritin gemeldet. Aber stressen lässt sie sich davon nicht: „Das ist positiver Druck. Ich mag Leichtathletik und die verschiedenen Bewegungsabläufe. Man kann sich verbessern, und wenn man gut genug ist, kann man weiterreisen, neue Level erreichen, an höheren Wettkämpfen teilnehmen. Wenn ich bei einer großen Meisterschaft dabei bin, dann weiß ich jedes Mal, dafür lohnt es sich, so hart zu trainieren“.
Die gebürtige Oftersheimerin ist, nachdem sie Ballett, Mädchenturnen und Judo ausprobiert hat, durch Zufall in der Leichtathletikabteilung des TSV gelandet. Beim Sommerferienprogramm der Gemeinde schnupperte sie dort hinein, bekam Lust und begann mit acht Jahren, im Verein zu trainieren, zunächst im Dreikampf, also Sprint, Weitsprung und Werfen. Schon kurze Zeit später war sie bei den Kreismeisterschaften erfolgreich. Erst in der Jugend spezialisierte sie sich auf den Weitsprung. Ihr Trainer seit vielen Jahren ist Ralf Weber, er kennt seinen Schützling mittlerweile ganz genau. Aber dass sie eine solche Nachwuchshoffnung im Weitsprung werden würde, war nicht absehbar: „In jungen Jahren ist eine Spezialisierung nicht gut, das sagen schon die Lehrbücher. Daher legen wir im Schüleralter Wert auf eine Ausbildung in allen Disziplinen. Auf dieser breiten Basis lässt sich später auch in einer Spezialdisziplin eine bessere Spitzenleistung erzielen als mit einer zu frühen Festlegung. Gerade im Mehrkampf kann man die Talente und ihre Stärken erkennen. Ob man damit dann das Zeug hat, in die deutsche oder gar Weltspitze bei den Erwachsenen zu kommen, lässt sich nicht sagen, denn es hängt von zu vielen Faktoren ab.“ Die hervorragenden Leistungen von Malaika Mihambo kommen nicht von ungefähr. Kontinuierlich wurden die Trainingsumfänge erhöht. „Ich plane das Training danach, was aus meiner Sicht sinnvoll ist, bin dabei aber nicht ehrgeiziger als die Athletin“, sagt der Trainer. Der Mensch geht vor. „Wir kennen uns jetzt gut genug. Es gibt Tage, da sage ich, jetzt ist es gut für heute, auch wenn noch mehr auf dem Trainingsplan steht. Aber es gibt auch Tage, da bestehe ich darauf, dass das komplette Programm absolviert wird, auch wenn Malaika gerne vorher aufhören würde“.
Leichtathletik ist aber nicht alles im Leben von Malaika Mihambo. Sie studiert mittlerweile im vierten Semester die Fächer Politikwissenschaft und Volkswirtschaft. Was sie einmal beruflich machen möchte, das weiß sie noch nicht genau. Aber dass sie ein gutes zweites Standbein neben dem Sport braucht, ist ihr klar: „Sport ist mir wichtig, aber das ist nicht alles im Leben. Politik hat mich auch schon immer interessiert. Noch ist es zu früh, etwas Genaues zu sagen, aber ich kann mir vorstellen, bei Entwicklungshilfeprojekten mitzuarbeiten.“
Wie auch immer ihre Zukunft aussehen wird, sie hat sich ihre Ziele gesteckt, und das sagt sie bescheiden und zurückhaltend: „Ich plane und gestalte mit, wie ich sie erreiche, ob im Sport oder an der Uni. Das oberste Ziel ist aber für mich, gesund zu bleiben.“