Im August 2002 wurde das Ing.-Büro Bender und Stahl, Ludwigsburg, von den Gemeinden Oftersheim, Plankstadt und der Stadt Schwetzingen mit der Erarbeitung eines Verkehrsentwicklungsplans beauftragt.
Untersucht werden sollen die Verkehrsbeziehungen im Raum Schwetzingen, insbesondere die Belastungen durch den Durchgangsverkehr. Einbezogen werden auch innerörtlich relevante Verkehrsdaten wie z.B. Radfahrer- und Fußgängerbeziehungen sowie der ruhende Verkehr. Auch die Frage der Parkraumbewirtschaftung und evtl. Einbahnstraßenregelungen sowie bauliche Maßnahmen wie Kreisverkehr oder Neugestaltung der Ortsmitte werden Berücksichtigung finden.
Es ist selbstverständlich, dass auch künftige Gemeindeentwicklungen wie z.B. die Einwohnerentwicklung durch Baugebiete, oder auch die allgemeine Verkehrsentwicklung in das Gutachten einfließen.
Insgesamt erwartet die Gemeinde von diesem Verkehrsentwicklungsplan aussagekräftige und verwertbare Hinweise zur zukünftigen Verkehrslenkung innerorts und auch im Raum Schwetzingen.
Der Einstieg in dieses umfangreiche Gutachten erfolgte im Oktober 2002 mit der Verkehrszählung und –befragung, deren Ergebnisse nunmehr Grundlage für erste Beratungen und eine Inforunde im Gemeinderat nach ausführlicher Präsentation durch Verkehrsplaner Schröder vom Büro Bender und Stahl war.
Fortsetzung der Berichterstattung aus der Gemeinderatssitzung am 25. März 2003;
TOP 1: Bericht über die Verkehrserhebung 2002
Verkehrsplaner Schröder vom Büro Bender und Stahl, Ludwigsburg, informierte über die wesentlichen Ergebnisse der Verkehrserhebung im Oktober 2002. Der Bericht wurde eingeleitet mit Informationen über das tägliche durchschnittliche Verkehrsaufkommen in folgenden besonders belasteten Straßen auch im Vergleich zu der letzten Erhebung im Jahr 1998:
L 544/Nord:
Mit derzeit 12.800 Fahrzeugen leichter Rückgang gegenüber 1998 (13.200)
Scheffelstraße (Einmündungsbereich):
Mit 6.750 Fahrzeugen konstante Verhältnisse
Hardtwaldring/Nord:
4.450 Fahrzeuge (leicht höherer Wert)
Hardtwaldring/Süd:
2.600 (etwa gleich)
Heidelberger Straße/Ortsmitte:
9.300 Fahrzeuge gegenüber 8.400 im Jahr 1998
L 544/Süd – Brücke Hardtwaldsiedlung:
6.650 Fahrzeuge
Mannheimer Straße Ortsmitte und Eichendorffstraße:
Mit 4.750 Fahrzeugen etwa gleiche Werte wie 1998
Eichendorffstraße/Ortsrand:
6.700 Fahrzeuge
Lessingstraße:
Relativ deutlicher Unterschied bzw. Anstieg um 1.500 auf 2.000 Fahrzeuge
B 291 Bereich Oftersheim:
10.000 – 16.000 Fahrzeuge täglich
L 600/B 535 (Autobahnbrücke):
40.000 Fahrzeuge
L 600/B 535 (östliche Heidelberger Straße):
27.400 Fahrzeuge
Allgemeine Daten / Ergebnisse:
Insgesamt ermitteltes Verkehrsaufkommen in der Gemeinde: 11.515 Kfz
Anteil des Durchgangsverkehrs in Oftersheim: 27,5%
Anteil der Schwerverkehrs in der Gemeinde: 3 % (relativ konstant)
Anteil des Durchgangsverkehrs im Raum Schwetzingen insgesamt: Ca. 30%
Die genannten Zahlen wurden von den Verkehrsplanern in der Zusammenfassung folgendermaßen eingeordnet und bewertet: Entgegen dem allgemeinen Trend (Zunahme der allgemeinen Verkehrsbelastung durchschnittlich um 1 bis 1,5%) sei in Oftersheim kein Anstieg zu registrieren. Allerdings sei hier bei einem derart beschränkten Erhebungsintervall von 4 Jahren Vorsicht bei der Interpretation geboten, obwohl ein weiterer Blick in die Vergangenheit deutlich mache, dass Oftersheim nicht den rasanten Anstieg bei der Verkehrsbelastung zu verzeichnen habe wie andere Bereiche/Gemeinden. Die vergleichsweise günstige Verkehrsentwicklung in Oftersheim sei im Blick über die Ortsgrenzen hinaus auch darauf zurückzuführen, dass sich z.B. auch die Südtangente in Schwetzingen entlastend bemerkbar gemacht hätte. Der in den letzten vier Jahren in Oftersheim nicht eingetretene Verkehrszuwachs war für Bürgermeister Baust bei seiner persönlichen Wertung die eigentliche Überraschung der Verkehrserhebung, deren Detaildiskussion allerdings zu einem späteren Zeitpunkt auch nach vorliegen der Ergebnisse des projektbegleitenden Arbeitskreises erfolgen sollte.
Aussprache:
Die Fraktionen setzten sich in der Aussprache mit den Zahlen und Ergebnissen nur im allgemeinen und nicht dezidiert auseinander und wunderten sich dabei ebenfalls über das für Oftersheim günstige Resultat, das keinen Anstieg im Gesamtverkehr beinhaltet. Detaillierte Überlegungen und Diskussionen werden aber, so der allgemeine Wunsch an das Büro Bender und Stahl, mehr Informationen auch in verbaler Form eines Zwischenberichts erforderlich machen, der dann auch zugesagt bzw. vereinbart wurde. Erwartungsgemäß angesprochen wurden in diesem Zusammenhang natürlich auch die Verkehrsverflechtungen im Raum Schwetzingen und die Problematik eventueller Umgehungsstraßen, wobei diese Diskussionsbeiträge allerdings eher eine Randerscheinung waren bzw. nicht in den Mittelpunkt der Aussprache rückten. Die Aussprache konzentrierte sich eher auf die Fragen über Zielvorgaben, Aufgabenstellungen und personelle Besetzung der einzusetzenden projektbegleitenden Arbeitsgruppe. Vorschlag der Verwaltung war, eine Projektgruppe bevorzugt aus Mitgliedern des TA, den dort nicht vertretenen FDP- und Grünen-Vertretern sowie einem Vertreter des Arbeitskreises „Wirtschaft und Verkehr“ zu bilden. Die Diskussion darüber brachte zwar nicht überall klärende Erkenntnisse, trotzdem konnte man nach dem Austausch auch gegensätzlicher Standpunkte das wesentliche Aufgabenspektrum und die Zusammensetzung des Gremiumserörtern. Während auf dem Kompromisswege der Agenda-Arbeitskreis „Bauen und Umwelt“ (anstatt „Wirtschaft und Verkehr“, der wohl nicht mehr aktiv ist) einbezogen werden soll, war ein SPD-Vorschlag, Elternvertreter der beiden Schulen zu beteiligen/berufen, nicht konsensfähig, sodass es ansonsten beim ursprünglichen Verwaltungsvorschlag verblieb.