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20 Jahre "bellamar" (30.10.02)

Rubrik:

Öffentliche Einrichtungen

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Ort:

Bellamar
Bürgersaal - Verwaltungsgebäude

Freibad

Freibad

Das Freizeitbad „bellamar“ in Schwetzingen, nahe der Gemarkungsgrenze zu Oftersheim, war am Montag, den 21.10.2002 auf den Tag genau 20 Jahre alt geworden. Dies war für die Verantwortlichen in Schwetzingen wie in Oftersheim Grund und Anlass genug, um das imposante Bauwerk, seine Entstehungsgeschichte und seine heutige Bedeutung für die beiden Kommunen und darüber hinaus für die Region angemessen zu würdigen und zu betonen.

Das „bellamar“ war am 21. Oktober 1982 nach zweieinhalb Jahren Bauzeit feierlich in Betrieb genommen worden. Die Gesamtkosten beliefen sich für damalige Verhältnisse auf beachtliche 16,5 Mio DM und insofern war dies nicht unbedingt ein unumstrittenes Vorhaben, auch wenn sich die beiden Nachbargemeinden zu einer vorbildlichen Zusammenarbeit und Kostenteilung entschlossen hatten, ohne die das „bellamar“ nie hätte entstehen können. Jetzt, genau 20 Jahre später, konnte beruhigt und gelassen Bilanz gezogen werden, denn das „bellamar“ überforderte die beiden Kommunen nie. Die jährliche Kostenbelastung blieb auch nach Einschätzung der beiden Stadt- bzw. Gemeindeoberhäupter stets im Rahmen des vertretbaren und finanzierbaren und lies das „bellamar“ nicht zum finanziellen Sorgenkind werden.

Der Oftersheimer Anteil am Finanzierungsaufwand betrug 1/3 bzw. 5 Mio DM der bemerkenswerter Weise ohne Schuldenaufnahme aufgebracht werden konnte. Auch danach und bis heute ist Oftersheim mit 1/3 an den jährlichen Betriebskosten sowie eventuellen Investitionskosten beteiligt.

Neben der Festansprache von OB Kappenstein beleuchtete natürlich auch BM Helmut Baust für die Gemeinde Oftersheim diese bemerkenswerte Gemeinschaftseinrichtung sowohl im Rückblick als auch aus gegenwärtiger Sicht; hier ein Auszug aus seiner Gratulationsansprache:

„Der Neubau einer derartigen Freizeiteinrichtung durch Städte und Gemeinden wird damals wie heute von kritischen Fragen begleitet. Denn alle sind sich bewusst, dass solche Einrichtungen keine Renditen abwerfen – im Gegenteil. Auch dem Grußwort des früheren Landrats Albert Neckenauer war eine gewisse Skepsis zu entnehmen, denn er sprach von einer imponierenden Optik, aber auch von verhaltener Freude. Einer Beurteilung, für die man durchaus Verständnis haben musste, denn auch die Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen (im Süden das Aquadrom, im Norden das Miramar), machte die Sache gerade unter wirtschaftlichen Aspekten nicht leichter.

Diese gewisse Skepsis drückte sich auch bei der Befragung der Bevölkerung nach einem geeigneten Namen für dieses Freizeitbad aus. Da kamen solche Vorschläge wie Austernbad, Leimbachbad, Medusenquelle, Poseidontempel, Spargelbad, Strandnelke, Bazillentempel, aber auch ein interessanter Vorschlag: Ufo – und dieses Ufo hatte den Zusatz: Unmöglich finanzierbares Objekt.

Heute jedoch, nach 20 Jahren kann man getrost Bilanz ziehen und Rückblick halten und mit gutem Gewissen feststellen: Die Entscheidung von damals, dieses Freizeitbad zu errichten, war richtig. Es war eine mutige und weitsichtige Entscheidung – dieses Freizeitbad gehört heute ganz einfach zum Raum Schwetzingen und trägt wesentlich zu dem hohen Naherholungs- und Freizeitwert unseres Raumes bei und spielt auch unter der Rubrik Standortvorteil eine nicht unwesentliche Rolle. Ganz wichtig erscheint in diesem Zusammenhang aber auch der Hinweis auf die hervorragende und vertrauensvolle überörtliche Zusammenarbeit, die auch diese Entscheidung getragen hat. Diese Zusammenarbeit der Gemeinden des Raumes Schwetzingen begann mit den Zweckverbänden, der Volkshochschule und auch die Entscheidung für das „bellamar“ war eigentlich nur unter der Voraussetzung mehrgemeindlicher Trägerschaft sinnvoll und möglich. Diese Gemeinsamkeit sollten wir, auf welchem Gebiet auch immer, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit bedeutet, dass man seinen Partner respektiert und unterschiedliche Meinungen miteinander bespricht und nicht polemisiert – zumindest, dass man sich in die Lage des Partners versetzt und für dessen Vorstellungen und Interessen Verständnis zeigt.

Ganz in diesem Geiste haben unsere Vorgänger seit mehr als 20 Jahren unsere Gemeinden nach vorn gebracht. Und ich wünsche mir, dass dies auch in Zukunft so sein wird.

20 Jahre „bellamar“ – ich möchte nicht zu euphorisch sein und diese 20 Jahre eine Erfolgsgeschichte nennen, aber man darf mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass dieses „bellamar“ eine gute Einrichtung für diesen Raum ist, sie wird von der Bevölkerung angenommen und akzeptiert, von älteren wie von jüngeren Menschen sie dient der Gesundheit und dem Freizeitspaß, es ist ein Kommunikationspunkt für viele, es dient Vereinen und ist vor allem für viele Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen eine wichtige Einrichtung. Nicht ohne Grund durften wir vor kurzem den 5-millionsten Badegast empfangen. Und die wirtschaftliche Seite kann sich auch sehen lassen: Das jährlich erwartete Defizit hat sich in all den Jahren im ursprünglichen Rahmen gehalten. Dabei darf man auch nicht außer acht lassen, dass eine enorme Anzahl an unentgeltlichen Schulstunden im „bellamar“stattfinden. Unser „bellamar“ ist kaum mehr wegzudenken aber wir sollten uns darüber im klaren sein, dass stetig daran gearbeitet werden muss, dieses Bad und seine Attraktivität zu verbessern, damit es seine Anziehungskraft behält. Auch hier gilt nun mal: Stillstand bedeutet Rückschritt und es gilt auch den Wettbewerb im Auge zu behalten und jedem muss klar sein, Investitionen ohne Risiko ist nun mal ein Wunschdenken. Das „bellamar“ sollte uns also einiges Wert sein, weil es auch die Menschen unseres Raumes wollen.

Ich darf für die Gemeinde Oftersheim als beteiligte Gemeinde sagen, wir sind froh und stolz über diesen 20. Geburtstag des „bellamar“ und wir hoffen auf mindestens weitere 20 gute Jahre.

Allen, die Anteil hatten und dazu beigetragen haben, dass das „bellamar“ von den Besucher angenommen wird, dass sich die Menschen hier wohlfühlen, möchte ich herzlich danken, dies gilt insbesondere für diejenigen, die Tag für Tag hier im „bellamar“ tätig sind.“