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Umwelt-Max (9.4.10)

Rubrik:

Das Umweltamt informiert:

Herausgeber:

Gemeinde Oftersheim - Umweltamt

Umwelt-Max

Umwelt-Max

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln mit Brot ist eine beliebte Beschäftigung während der Spaziergänge an unseren beiden Gewässern. Im Haushalt fällt viel altes Brot an, zu schade für den Mülleimer, nicht mehr frisch genug für den Eigenverzehr. Das Sortieren der Haushaltsabfälle ist inzwischen fast für jedermann zur Selbstverständlichkeit geworden. Zeitungen kommen zum Altpapier, Flaschen in die blauen Sammelboxen, CD`s und Batterien werden zu gesonderten Sammelstellen gebracht.  So denken auch einige Bürgerinnen und Bürger von Oftersheim und sammeln Brot um es dann anschließend an die Enten und Wasservögel zu verfüttern. Schließlich sollen diese ja nicht verhungern. In der Annahme, das Brot erfülle einen guten Zweck, kaufen manche noch extra Brot hinzu um es zu verfüttern.

Aber - zu viel Brot ist ungesund – und der Leimbach und Landgraben sind keine Brotcontainer!

Denn die Nährstoffe aus jedem Gramm Brot bleiben im Gewässerkreislauf langfristig erhalten. Dieses Nährstoffüberangebot führt zu einer drastischen Verschlechterung der Lebensbedingungen der Tiere im und auf dem Wasser.

Warum keine Fütterung?


•   Brot als Nahrung ist nicht artgerecht. Normalerweise ernähren sich Wasservögel wesentlich vielseitiger von Pflanzenteilen, Muscheln und 
     Insekten. Brot ist für Enten wie Pralinen für Menschen: Sie werden zu dick, die Organe verfetten.

•   Durch die oft punktuellen Fütterungsstellen werden viele Tiere angelockt, meist zu viele für die begrenzte Gewässerfläche. Der Überbesatz
     führt nicht nur zur Paarungszeit zu aggressivem Verhalten der Tiere untereinander.

•   Der Überbesatz hat noch eine weitere Folge: Mit der unnatürlich hohen Zahl von Wasservögeln an der Futterstelle ist zwangsläufig auch
     eine vermehrte Kotausscheidung verbunden, die zu einer Überdüngung des Wassers führt, in deren Folge auch die übrigen Tiere im
     Gewässer leiden.

•   Der vermehrte Nährstoffeintrag führt zu einem verstärkten Algenwachstum in den Gewässern, das Wasser ist dann zeitweise nur noch eine
     “trübe grüne Brühe”. Die großen Algenmengen können nur unzureichend abgebaut werden, so dass sich mit der Zeit eine immer dickere
     Faulschlammschicht im Gewässer bildet. Durch Schimmel- und Fäulnisprozesse kommt es am Gewässergrund zu Sauerstoffmangel und
     dadurch bedingt zur Freisetzung von weiteren Giftstoffen (Methan, Schwefelwasserstoff). Hierdurch kann es zu einem “Umkippen des
     Gewässers” mit verheerendem Fischsterben kommen.

•   In der Faulschlammschicht können sich, besonders im Sommer, Botulismus-Bakterien vermehren, die ein Nervengift produzieren, das nach
     Aufnahme über die Nahrungskette für Enten tödlich wirkt.

•   Auch das Brot, welches wegen übermäßiger Fütterung überhaupt nicht aufgenommen wird und auf den Boden sinkt, belastet das Gewässer
     und seine Tier- und Pflanzenwelt. Denn um die Futterreste bakteriell abzubauen, werden den Gewässern große Mengen an Sauerstoff
     entzogen.

•   Allenfalls in strengen Wintern, wenn die Teiche vollständig zugefroren sind und Wasservögel keine Chance haben an Nahrung im Wasser
     heranzukommen, wäre eine zeitliche Fütterung vertretbar.


Das gutgemeinte Füttern der Tiere kehrt sich ins Gegenteil um. Zuletzt profitieren auch noch die Ratten von dem Überangebot des ausgestreuten Brotes.

Deshalb: Bitte keine Enten und Wasservögel am Leimbach und Landgraben füttern! Diese Regelung ist auch in der Polizeiverordnung der Gemeinde Oftersheim geregelt. Wer dennoch Enten füttert, begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld geahndet werden.

Für Rückfragen stehen das Ordnungsamt, Tel: 06202/597107 oder das Umweltamt, Tel: 06202/597202 gerne zur Verfügung.
 

 

 
Bis Bald

Euer Max