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Umwelt-Max (30.10.09)
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Umwelt-Max
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Die Tage werden kürzer, der Winter naht und damit auch das Ende der Gartensaison. Leider wird das von den Bäumen fallende Laub oft als lästig empfunden und per Mülltonne entsorgt. Im Garten erfüllt Falllaub jedoch wichtige biologische Funktionen, vergleichbar mit dem Laub im Wald, und ist als Müll viel zu schade.
Eine Laubschicht führt dem Boden organische Substanz und Nährstoffe zu und fördert das Bodenleben im Sinne einer „ökologischen Kreislaufwirtschaft“, da es langsam verrottet. Außerdem beugt es der Bodenverschlammung vor, schützt vor Frostschäden im Winter und ist wertvolle Regenwurmnahrung. Insbesondere Regenwürmer helfen bei der Flächenkompostierung durch Laub, da sie den Boden lockern. Zudem dient das Laub vielen Tieren als Überwinterungsversteck. So überwintern Schmetterlinge in Froststarre in der schützenden Laubschicht, Igel bauen ihre Verstecke vorzugsweise in Laubhaufen und die Larven vieler nützlicher Insekten entwickeln sich darin.
Eine weitere Funktion des Laubes liegt im Rasenschutz, da es z.B. vor Hagel- und Regenschlag schützt. Die Rasenflächen dürfen jedoch nicht unter der Laubdecke ersticken. Doch die Angst mancher Gärtner vor Moosbildung und Pilzbefall durch liegengelassenes Laub in der Hauswiese ist in jedem Fall unbegründet. Am allerbesten lässt man das Laub einfach liegen, allerdings ist es sinnvoll, sog. schwerverottbares Laub zwischen Bäumen, Stauden und Sträucher zu verteilen, da hier auch eine langsame Verrottung von über einem Jahr nicht stört. Dazu gehört insbesondere Laub von Walnuss, Eiche, Kastanie und Pappel. Die Verrottung kann man allerdings mit dem Rasenmäher beschleunigen, in dem man das Laub zerkleinert. Erle, Ahorn, Buche, Linde oder Laub von Obstbäumen gehörten zur Gruppe des leichtverrottbaren Laubs, das einfach am Ort verbleiben kann. Dort liefert es den Pflanzen wertvollen Humus für das kommende Jahr. Eine zusätzliche Schutzschicht mit Zweigen und Sträuchern, vor allem am Rand der Blätter und Zweige schützen den Boden außerdem im Winterhalbjahr vor extremer Austrocknung und Durchfrierung. Wege sollten von Laub befreit werden.
Reiner Laubkompost entsteht durch die Kombination verschiedener Laubarten. Wenn der Laubkompost mit Zweigen und fertigem Kompost vermischt wird, „pappt er nicht zusammen“. Der reine Laubkompost ist für die Moorbeetbepflanzung wie Azaleen und Rhododendren geeignet, die einen sauren Boden benötigen. Laub ist ein wertvoller Kompostanteil, weil er sehr viele Mineralstoffe enthält. Zur Herstellung einer speziellen Lauberde sollte man möglichst unterschiedliche Laubarten miteinander mischen. Eichenlaub kann trotz seines hohen Gerbsäureanteils unbedenklich kompostiert werden. Wird es separat kompostiert, dauert der Vorgang allerdings länger und braucht viel Feuchtigkeit und etwas Kalk. Beim Aufbewahren des Laubes sollte man darauf achten, dass das Laub nicht wegfliegen kann. Dazu kann man die Blätter mit einer dickeren Schicht Erde abdecken. Der Laubkompost sollte im Frühjahr umgesetzt werden, d. h. den Haufen wenden. Die Lauberde ist dann im kommenden Herbst fertig.
Laub gehört zum Herbst – wie der Schnee zum Winter. Wenn man sich mit dem natürlichen Gang der Jahreszeiten arrangiert, kann man bei einem ausgedehnten Herbstspaziergang die Farbenpracht des Laubes bestaunen. Farbige Blätter eignen sich auch sehr gut zu Dekorationszwecken in der Wohnung und werden von Kindern als Bastelmaterial geradezu geliebt.
Können Sie den einzelnen Blättern die richtige Baumart zuordnen? Vielen Menschen ist dieses Wissen inzwischen abhanden gekommen – eine Entwicklung, die sehr bedauerlich ist. Wir haben diesen Bäumen - ob im eigenen Garten, entlang der Straße, auf dem Feld oder im Wald sehr viel zu verdanken. Sie spenden uns Sauerstoff, sie reinigen unsere Luft, sie sind fantastische Schattenspender, sie liefern uns oftmals sogar Nahrung und sind Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren. Wir sollten es den Bäumen daher nicht verübeln, wenn sie uns einmal im Jahr mit fallenden Blättern bedenken und uns hierdurch Arbeit bescheren. Vielmehr gilt es zu überlegen, ob denn wirklich jedes Blatt gleich entsorgt werden muss oder ob man nicht die Herbstboten wieder als natürliche Gegebenheit akzeptieren kann.
Bis Bald
Euer Max