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Renaturierung und Artenvielfalt schreiten voran - Gartenbauverein besuchte den Nusslocher Steinbruch (1.9.09)

Rubrik:

Der Gartenbauverein informiert

Herausgeber:

Gartenbauverein Oftersheim e.V.

Ort:

OOL-BotSteinbruch in Nussloch

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renanturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renanturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreitet voran

Renaturierung und Artenvielfalt schreiten voran

Gartenbauverein besuchte den Nusslocher Steinbruch
 
Eine stattliche Schar von Gartenfreunden begrüßte Vorsitzender Peter Wierer im Nusslocher Steinbruch. Schon mehrmals war der Abbau des Kalkgesteins, die Herstellung des Zements und die Renaturierung dieses kilometerlangen Steinbruchs ein Thema beim Gartenbauverein. In den letzten 10 Jahren war das Interesse an der Rekultivierung und Renaturierung des Steinbruchs immer sehr groß. „Heute sind wir zum vierten Mal hier, um zu sehen, wie sich die Natur den Steinbruch zurückerobert“, erklärte der Vorsitzende und freute sich, daß auch Gemeinderat Oskar Jahn mit Gattin on tour ist. Peter Wierer stellte den Gartenfreunden die Führerin, Diplom-Geologin Dagmar Keller vor. „Wunderschöne Oasen und Biotope seien entstanden, die ich Ihnen heute zeigen möchte“, kündigte Dagmar Keller an, auch Rangerin beim „Geopark Bergstraße-Odenwald“.
 
Der Steinbruch der HeidelbergCement AG stellt einen brutalen Eingriff in die Natur dar. Auf der anderen Seite bietet er der Natur die Chance, gemeinsam mit Vögeln, Tieren, Amphibien und Pflanzen sich neu zu formieren. Der Nusslocher Steinbruch ist reich an Gewässern und Tümpeln und mausert sich immer mehr zum Tummel- und Landeplatz für viele Vogelarten. Das Gezwitscher heimischer Vögel erfreut den Naturfreund ebenso, wie die durchreisenden Störche und die vielen Arten von Wild-Enten und –gänsen. Dagmar Keller: „Der Steinbruch ist zu einer wertvollen Natur-Oase geworden und entpuppt sich immer mehr zu einem vielfältigen Lebensraum für bedrohte und geschützte Reptilien, Pflanzen und Tiere.
Orchideen, Fledermäuse, Libellen, Kröten, Frösche und über 60 Vogelarten leben in diesem wiederhergestellten kostbarem Ökosystem. Feuer-Libelle, Schwalbenschwanz und Bläuling sind hier ebenso anzutreffen, wie der Trockenrasen mit seiner typischen Vegetation, der gern von seltenen Heuschrecken-, Wildbienen- und Wespen-Arten besucht wird. Auch die Kreuz- und Knoblauch-Kröte – benannt nach Aussehen bzw. Geruch – sind keine Seltenheit mehr im Steinbruch. Der Eisvogel ist heimisch und Uhu, Dohle, Turmfalke, Bachstelze und Garten-Rotschwänzchen sind schon gesichtet worden. “
 
Bei der Wanderung durch den Steinbruch informierte Dagmar Keller über den 240 Millionen alten Muschelkalk, aus dem Zement hergestellt wird. Dieser Kalk besteht aus abgestorbenen Meerestieren, der sich durch hohen Druck zu dieser besonderen Stein-Art gewandelt hat. Auf eine seltene Kalkstein-Ablagerung wies die Führerin am Wegesrand hin, die sogenannten Stromatoliten. So mancher Gartenfreund versuchte, sich einen Brocken zur Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Nicht mehr benutzte Tunnel, alte Stollen und verfallene Schächte dienen den Tieren und Vögeln als Rückzugs-Gebiet und idealen Lebensraum. Weiden, Robinien, Birken und Schmetterlings-Flieder haben sich ganz von allein angesiedelt und prächtig vermehrt. Dagmar Keller führte die Gartenfreunde an einem mit Beton-Mauern umgebenen Bunker vorbei, der nicht nur einen großen Sprengstoff-Vorrat  beherbergt, sondern auch mittels Überwachungskameras wie ein Hochsicherungs-Trakt ständig observiert wird.
 
Auf Schritt und Tritt gab es blumige und steinige Überraschungen. Die blaue Wegwarte war eine ständige Begleiterin. Heckenrosen trugen an mehreren Zweigen rötlich behaarte, golfballgroße Auswüchse, die sogenannte Rosengalle, auch Rosenapfel genannt. In ihnen entwickeln sich die Larven der Rosengallwespe. Die Führung verging wie im Fluge. Dagmar Keller und Peter Wierer unterstrichen die Wichtigkeit der Renaturierung des Steinbruchs zur Förderung der Artenvielfalt und zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts. Der Gartenbauverein bedankte sich mit einer kleinen Anerkennung für die spannende zweistündige Wanderung zu den kostbaren Biotopen des Steinbruchs. Weitere Fotos: www.Gartenbauverein.Oftersheim.de/Aktuelles
 
Peter Wierer
 
Text zum Foto:
Immer wieder gab es von der Führerin Dagmar Keller interessante Erklärungen zu den Fledermäusen, Libellen, Fröschen, Kröten, Fischen, Orchideen und zu den verschiedenen Erdschichten. Wichtig ist zur Zement-Herstellung der 240 Millionen Jahre alten Muschelkalk, den es im renaturierten Nusslocher Steinbruch noch zu Hauf zu sehen gibt.