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Umwelt-Max (20.3.09)
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Umwelt-Max
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der Frühling steht vor der Tür. Als meteorologischer Frühlingsanfang wird auf der Nordhalbkugel der 1. März gehandelt. Hat man in seiner Garage keine Sommerreifen aus dem letzten Jahr gelagert, wird es demnach langsam Zeit sich nach geeigneten, qualitativ hochwertigen Modellen umzusehen.
Beim Kauf der Sommerreifen sollten jedoch auch die Umweltschutz-Aspekte beachtet werden:
Seit den 50er Jahren werden hocharomatische Öle (HA-Öle), die ein Nebenprodukt der Ölraffination sind, als Weichmacher in der Reifenlauffläche von Sommerreifen eingesetzt. Sie machen den Reifen geschmeidig und verbessern die Haftung, erhöhen die Abriebfestigkeit und senken den Rollwiderstand. Aus chemischer Sicht sind diese Öle ideal, aus ökologischer Perspektive dagegen nicht.
Das Problem sind die in den HA-Ölen enthaltenen polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen (PAK), die als krebserregend eingestuft werden. Die Europäische Union verbannte Anfang des Jahres die PAK aus der Reifenproduktion. Auch das Umweltbundesamt drängte auf einen schnellstmöglichsten Verzicht, da nach einer aktuellen Studie drei bis fünf Prozent der PAK-Belastung in Gemeinden und Städten auf Reifenabrieb zurückzuführen ist. Die langlebigen Polyaromatischen Verbindungen werden in der Natur kaum abgebaut und gelangen mit den Luftemissionen in die Gewässer und schließlich in das Trinkwasser. Der Einsatz von Nano-Technologien hat auch dazu geführt, dass in den Gummimischungen bis zu 90 Prozent des früher benötigten Zinkoxydes verzichtbar geworden sind. Ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Umwelt, denn Zinkoxyd gilt ebenfalls als schädlich für viele Wasserorganismen.
Außerdem sollte beim Kauf von Sommerreifen unbedingt auf das Herstellungsdatum geachtet werden. Das Produktionsdatum ist in die Seitenwand des Reifens eingeprägt. Steht bei der vierstelligen DOT-Nummer zum Beispiel eine 2200, bedeutet dies, dass der Reifen in der 22. Kalenderwoche des Jahres 00 (sprich: 2000) gefertigt wurde. Denn in der Regel werden bei den Herstellern ihre bis zu fünf Jahre alten Reifen noch als „neu“ verkauft und bis zu drei Jahre alten als „fabrikneu“. Somit hat man mit einem etwa 4 bis 5 Jahre alten Reifen, keinen großen Beitrag zum Umweltschutz geleistet.
Ich rate deshalb: Augen auf beim Sommerreifenkauf!
Bis bald
Euer Max