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Neujahrsempfang wieder ein voller Erfolg (14.1.09)
Rubrik: | Neujahrsempfang 2009 |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung |
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Erstmals im Jahr 2008 ist man aufgrund der Termindichte im Veranstaltungskalender von der Tradition abgewichen, den Neujahrsempfang am Sonntagmorgen zu veranstalten und ist stattdessen auf den Freitagabend gegangen. Dieser Wechsel wurde von der Bevölkerung so gut angenommen, dass auch in den kommenden Jahren, wie am vergangenen Freitag, die erste Traditionsveranstaltung der Gemeinde wohl an einem Freitagabend stattfinden wird.
Zu Beginn des Empfangs ließ es sich Bürgermeister Helmut Baust und dessen Gattin nicht nehmen, die eintreffenden Gäste herzlich zu begrüßen, wobei hier nichts an ein steifes Defilee erinnerte, sondern ungezwungener Austausch guter Wünsche für das neue Jahr vorherrschte. Diese gelöste Grundstimmung wurde noch unterstrichen durch ein Glas Sekt und die musikalische Einstimmung durch die „Red Hot Dixie Devils“, die es hervorragend verstanden, im Saal eine angenehme Atmosphäre zu verbreiten. Um die gutgemeinten Wünsche noch zu bekräftigen, erhielt jeder Besucher zudem eine Glücksmünze um Fortuna auch für das Jahr 2009 gnädig zu stimmen. In diesem Sinne begann auch Bürgermeister Helmut Baust seine Neujahrsansprache mit den Worten des irischen Schriftstellers Georg Bernard Shaw: “Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung für die Zukunft“ und begrüßte damit die in wie gewohnt großer Zahl erschienen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die der Einladung des Gemeindeoberhauptes zu einer Begegnung im neuen Jahr und zu einem ersten Gedankenaustausch über die nahe Zukunft unserer Gemeinde gern gefolgt sind. Sein besonderer Gruß galt natürlich den vielen erschienen Ehrengästen und Persönlichkeiten aus der Gemeinde, an erster Stelle dessen Vorgänger im Bürgermeisteramt, Ehrenbürger Siegwald Kehder mit Gattin, die heutigen und früheren Gemeinderäte, die Vertreter der örtlichen Kirchen, Schulen und des Vereinskartells, die Jugendgemeinderäte, die Vertreter der Ortsvereine und Geldinstitute, die Delegation des Carneval-Clubs Grün-Weiß, die „Red Hot Dixie Devils“ sowie die Vertreter der Presse.
In guter Tradition warf Bürgermeister Helmut Baust zunächst einen bilanzierenden Blick auf das zurückliegende Jahr und stellte fest, dass es ein gutes Jahr für die Gemeinde war. Es habe sich gelohnt gemeinsam um die richtigen Entscheidungen im Gemeinderat zu ringen und die Beschlüsse zielstrebig umzusetzen. Im Jahr 2008 habe sich in unserer Gemeinde wieder viel bewegt und wir sind einen guten Schritt voran gekommen. Mit viel Optimismus seien wir in das Jahr 2008 gestartet. Die Wirtschaft boomte, die Arbeitslosenzahlen gingen zurück und die Steuereinnahmen flossen reichlich. Heute müssen wir jedoch feststellen, dass der Aufschwung sich bereits abgeschwächt habe. Die seit Jahrzehnten schwerste Finanzkrise schlage auch auf Deutschland durch und mindere das bereits schwindende Wachstum. In 2009 werde es deshalb auch in unserer Gemeinde darum gehen, das Erreichte zu festigen, aber auch mit Augenmaß die als notwendig erkannten Dinge voran zu bringen. Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Bürgermeister Helmut Baust auf den allgemeinen Wunsch einer friedlichen Welt ein, der sich jedoch angesichts der Kriegsgeschehen im Irak, in Afghanistan und im Nahen Osten nicht erfüllt habe, auf die sportlichen Erfolge während der olympischen Spiele und die einmalige Leistung des „Dorfvereins“ 1999 Hoffenheim, der mittlerweile Herbstmeister der Bundesliga geworden sei. Bemerkungen zur Forderung einiger Politiker, die deutsche Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen beendeten die überregionalen Betrachtungen des Bürgermeisters der sich im Anschluss daran mit dem Gemeindegeschehen befasste.
Zu den wesentlichen Ereignissen des Jahres 2008 gehöre die Eröffnung des Seniorenheims, des Samariterhauses in der Lessingstraße, das nach nur wenigen Monaten sehr gut belegt sei und den Menschen in Oftersheim die Möglichkeit biete, ihre Angehörigen auf kurzem Weg zu besuchen. Ebenso positiv ist auch die Eröffnung des „Offenen Hauses“ der Lebenshilfe Schwetzingen/Hockenheim mit integrativem Kindergarten, das behinderten und nichtbehinderten Kindern die Möglichkeit biete, gemeinsam aufzuwachsen. Darüber hinaus könnten dort auch behinderte Jugendliche und Erwachsene ambulant betreut werden und es bestehe auch für Vereine oder Gruppen die Möglichkeit, dort Veranstaltungen durchzuführen. Es soll ein Haus der Begegnung werden, ein Haus der Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Behinderten und Nichtbehinderten. Letzter Punkt seiner Rückblende war die Einwohnerentwicklung unserer Gemeinde. Aufgrund der sehr regen Bautätigkeit und des starken Zuzugs im Neubaugebiet Nord-West habe sich unsere Einwohnerzahl innerhalb von drei Jahren um über 900 Personen erhöht, so dass wir bereits im November die 11.000. Einwohnerin, ein neugeborenes Mädchen mit dem schönen Namen „Lara“ begrüßen konnten.
Mit der Bemerkung, dass das beginnende Jahr in Anbetracht der sehr unsicheren Wirtschaftslage sehr schwer werden wird, leitete Bürgermeister Helmut Baust auf das vor uns liegende Jahr 2009 über. Ein ganz zentrales Thema dieses Jahres, mit dem sich der Gemeinderat schon in den nächsten Tagen befassen wird, sei die Weiterentwicklung der Angebote im Bereich Kindergarten und im Schulbereich. Nicht nur der Zuzug junger Familien, auch die gesellschaftspolitischen Vorgaben bezüglich der Betreuung von Kindern unter 3 Jahren erfordere weiteres Handeln. „Wir werden voraussichtlich nicht umhin kommen, einen weiteren Kindergarten zu bauen, um die Nachfragesituation zu befriedigen“. Weiteres Thema sei die Weiterentwicklung von Hort- und Kernzeitplätzen. Im Bereich der Friedrich-Ebert-Schule überlege man ein „Kinderhaus“ einzurichten. Auch hier seien bauliche Ergänzungen nicht zu umgehen. Als weitere Maßnahmen folgten der Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Mehl, wo nach dem bisherigen Planentwurf ca. 17 Wohngebäude errichtet werden könnten, verbunden mit einer deutlichen Verbesserung des Ortsbildes einschließlich des Bahnhofumfeldes. Der behindertengerechte Ausbau der Unterführung und des 2. Bahnsteiges müsse leider noch etwas auf sich warten lassen. Interessant werde auch die Untersuchung für eine bauliche Entwicklung des Gebietes zwischen Albert-Schweitzer-Straße und B 291 sowie die Sicherstellung der Nahversorgung der Bevölkerung, insbesondere für ältere Menschen. Hier könne die Gemeinde jedoch nur für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgen, entsprechende Marktbetreiber müssten noch gefunden werden.
„Das vor uns liegende Jahr wird ein Jahr heftiger politischer Diskussionen und Debatten werden. Denn 2009 ist ein Wahljahr, ein Wahljahr, das es in sich hat“ so Bürgermeister Helmut Baust im weiteren Verlauf seiner Betrachtungen. Insgesamt fänden die Wahl des Bundespräsidenten, vier Landtagswahlen, im Herbst die Bundestagswahl und am 7. Juni die Wahl der Gemeinde- und Kreisräte sowie die Wahl zum Europaparlament statt und er hoffe, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde und unseres Landes zur Wahl gehen und von ihrem Wahlrecht gebrauch machen. Dies nütze unserer Demokratie genauso wie die notwendigen politischen Diskussionen.
Mit Worten des Dankes beendete Bürgermeister Helmut Baust seinen Ausblick in das Jahr 2009. Dabei hob er besonders das Engagement der Mitbürginnen und Mitbürger, deren Ideen, Kreativität, Tatkraft und Einsatz hervor, das unsere Gemeinde attraktiv und lebendig mache. Er wisse, dass in Oftersheim viele Menschen mit großem Einsatz für die Zukunft unserer Gemeinde wirken, „Lassen wir uns nicht entmutigen von all den düsteren Wirtschaftsprognosen, packen wir`s gemeinsam an“.
Im Anschluss daran ergriff Vereinskartellvorsitzender Wilhelm Schel das Wort der die Frage in den Raum stellte: „ Was wird uns das neue Jahr bringen?“. Viele „Hellseher" würden sich hier zu Wort melden. Die Enthüllungen während der Finanzkrise und die damit offen zu Tage tretende maßlose Gier seien beängstigend, ebenso die damit verbundenen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es sei daher wichtig, eine echte Gemeinschaft mit den Schwachen der Gesellschaft zu leben. Eine wachsende Mitmenschlichkeit sei eine echte Chance für die Weiterentwicklung. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Hilfe für andere mache Oftersheim zu einer liebenswerten Gemeinde und gebe Anreiz, dort leben zu wollen. Nach dem Grußwort des Vereinskartellvorsitzenden und der Überreichung der appetitlich aussehenden Neujahrsbrezel durch Karin Medek und Regina Stibitz vom Gewerbeverein war der Carnevals-Club Grün-Weiß an der Reihe dessen Juniorentanzmariechen Julia Zent gebündeltes Temperament auf die Bühne brachte. Bürgermeister Helmut Baust beendete anschließend die Veranstaltung und gab den Anwesenden ausreichend Gelegenheit den restlichen Abend bei einem Glas Sekt, Fassbier und Laugengebäck bei schwungvoller Musik in geselliger Runde zu verbringen.