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Waldbegehung (14.2.02)

Rubrik:

Allgemein

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Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung

Wie alljährlich folgten wieder zahlreiche Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, sowie Mitglieder der Lokale-Agenda-Arbeitskreise und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung der Einladung von Herrn Bürgermeister Helmut Baust und nahmen an der Waldbegehung mit Herrn Oberforstrat Sebastian Eik und Herrn Forstamtsrat Gerd Volkland teil.

Zunächst ging es zum Hockenheimring, wo in den letzten Wochen auf einer Fläche von 50 Hektar ca. 11.000 Festmeter Holz vom Forst geschlagen wurden. Das Stammholz wurde bereits abtransportiert. Die Verwertung der Wurzelstöcke und Baumkronen ist derzeit noch in vollem Gange und so kann der Betrachter unzählige Radlader, Großhäcksler und LKW auf dem Gelände beobachten.
Geht man von den großen Protesten in der Bevölkerung aus, die in der Vergangenheit so manche Fällung von Einzelbäumen ausgelöst haben, ist es verwunderlich, dass dieser große und alte Waldverband ohne größere Gegenstimmen dem Umbau des Hockenheimringes geopfert wurde. In der vorgelegten Umweltverträglichkeitsstudie wurden die ökologisch notwendigen Ausgleichsmaßnahmen aufgezeigt. Dieser Ausgleich wird aber, trotz der anspruchvollen Vorgaben der Verantwortlichen kurzfristig kaum zu erbringen sein. Es werden viele Jahre vergehen, bis die neu angelegten Ausgleichsflächen annähernd an den ökologischen Wert des gerodeten Waldes heranreichen. Herr Oberforstrat Eik erläuterte den Teilnehmern, dass entlang des Hockenheimer Rheinbogens sowie der Ringstrecke bis zum Jahr 2004 insgesamt 63 ha aufgeforstet werden.
Im direkten Zusammenhang mit dem Umbau des Hockenheimrings beschäftigt die Verantwortlichen auch noch der Hubschrauberlandeplatz, der bei Großveranstaltungen sehr großen Zuspruch findet. Durch die hohe Frequentierung kommt es in der unmittelbaren Nähe des Landeplatzes regelmäßig zu Engpässen. Die Überfliegung der Wohngebiete wird von vielen Piloten billigend in Kauf genommen und dies obwohl die Absprachen mit der Hockenheim GmbH eine rücksichtsvollere Regelung für die Bevölkerung vorsahen.

Vom Hockenheimring ging es nun wieder in ruhigere Waldbereiche und die Teilnehmer konnten sich vom Waldgebiet, das sich hinter der Kleintierzuchtanlage erstreckt ein Bild machen. Bei dem Gelände handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, für das ganz spezielle Pflegevorgaben und –ziele vorgegeben sind. Für dieses Jahr ist eine Auslichtung und die Entfernung der vorhandenen Laubbäume vorgesehen. Hierdurch wird die Entstehung eines lichten Kiefernwaldes unterstützt, der insbesondere für sonnenliebende Insekten einen neuen Lebensraum bieten soll. Die Bäume, die als künftige Samenspender zur natürlichen Verjüngung des Waldes beitragen sollen, wurden bereits markiert. Die restlichen Bäume werden vom Forst entfernt.

Die Teilnehmer gingen zu Fuß zur Dünenkuppe weiter und erhielten von Herrn Volkland weitere Informationen zu einem Waldstück, das bereits vor 15 Jahren aufgeforstet wurde. Der Oftersheimer Wald wird von der Bevölkerung sehr zahlreich besucht. Fußgänger, Radfahrer, Jogger, Reiter und im Winter auch eifrige Schlittenfahrer nutzen den Wald als Naherholungsgebiet. Der Gemeindewald muss daher in erster Linie den Ansprüchen eines Erholungsgebietes Rechnung tragen und so müssen die zahlreich vorhandenen Wege auch regelmäßig auf ihre Sicherheit kontrolliert werden. In diesem Zusammenhang wurde von Herrn Forstamtsrat Gerd Volkland bestätigt, dass dem diesjährigen Winter ca. 50 bis 60 Festmeter Holz zum Opfer gefallen sind.

Herr Bürgermeister Baust bedankte sich im Anschluss an die Waldbegehung insbesondere bei Herrn Eik und Herrn Volkland für die sehr informative Führung und bei den Teilnehmern der Waldbegehung für das gezeigte Interesse.