Neuer Kindergarten im Wohngebiet Nord-West bald verfügbar
dennoch Versorgungsengpässe im Neubaugebiet nicht auszuschließen; Aktuelle Situation der Kindergartenversorgung in Oftersheim:
Die Bedarfsentwicklung bzw. Nachfragesituation im Wohngebiet Nord-West und in der Gesamtgemeinde wird auf Grund örtlicher Entwicklungen aber auch vorwiegend überörtlicher Anforderungen bei der Kleinkindbetreuung schon zeitnah anders verlaufen als noch vor kurzer Zeit auch von Experten prognostiziert worden war. Obwohl die Entwicklung des Wohngebiets Nord-West und dort der Bau eines neuen Kindergartens sehr erfreulich verläuft, zeichnet sich vor allem dort eventuell schon bald eine kritische Versorgungssituation ab.
Innerhalb relativ kurzer Zeit wurde die Gemeinde nicht nur von der viel schnelleren Besiedelung des Neubaugebiets überrollt. Auch in Folge der Initiativen der Bundespolitik bei der Kleinkindbetreuung ergibt sich speziell in einer Wachstumsgemeinde wie Oftersheim eine zunehmend schwierige Versorgungslage insofern, als die demographisch begründeten allgemeinen Rückgänge bei den Kinder- und Schülerzahlen hier nicht gegeben und somit freie Kapazitäten nicht vorhanden sind. Die Nachfragesituation in Nord-West bzw. für den neuen Kindergarten sieht gegenwärtig so aus, dass bereits im 1. Halbjahr 2008 diejenige Bedarfssituation gegeben ist, wie sie von den Gutachtern der Kommunalentwicklung vor zwei Jahren für das Spitzenbedarfsjahr 2012 nach weitgehender Bebauung vorhergesehen war. Die Gemeinde hat zwar bereits im letzten Jahr auf einen erwarteten schnelleren Bebauungsverlauf reagiert und gleich von Anfang an einen Vollkindergarten mit 5 Gruppen nicht nur geplant sondern auch realisiert. Dass sich nunmehr bereits vor pünktlicher Inbetriebnahme Versorgungsengpässe abzeichnen, war weder so massiv vorhersehbar noch gar zu verhindern. Augenblicklich ergibt sich aus folgenden Gründen die belastende Situation, dass der neue Kindergarten zwar im September/Oktober mit allen Räumen in Betrieb gehen kann, aber dann gleich so belegt sein wird, dass bereits jetzt Wartelisten geführt werden müssen bzw. auf Kapazitäten in den Bestandskindergärten verwiesen werden muss.
- Die begründete Nachfrage nach Kleinkindbetreuung ist in Nord-West und darüber hinaus so groß, dass im neuen Kindergarten darauf unbedingt reagiert werden muss mit einer 2. Krippe bereits ab 1 Jahr (ursprüngliche Planung nur eine Krippe ab 2 Jahren).
- Das zusätzliche Krippenangebot (10 Plätze Ü1) bewirkt aber andererseits und nachteilig, dass dadurch mindestens 20 Plätze für Kinder ab 3 Jahren wegfallen. Auch die danach 60 Plätze für Ü3 (Rechtsanspruchskinder) stehen deshalb zunächst nicht uneingeschränkt zur Belegung ab September/Oktober zur Verfügung, weil für die nachwachsenden Krippenkinder zur Erreichung der notwendigen Altersmischung 10 – 12 Plätze freizuhalten sind. Somit können eventuell nicht alle Kinder ab 3 Jahren aus dem Wohngebiet Nord-West im neuen Kindergarten versorgt werden und müssen in die vorhandenen Einrichtungen/Kindergärten ausweichen, zumindest vorübergehend. Dies dürfte in den meisten Fällen zumutbar und insofern auch rechtlich vertretbar sein, als dass ein Rechtsanspruch auf einen Platz in einem speziellen Kindergarten nicht besteht. Vorgesehen ist allerdings, dass Reserveplätze belegt werden für ältere Kinder, die bereits 2009 zur Einschulung anstehen.
Diese positive Kinderentwicklung ist zwar sehr erfreulich im Sinne einer guten, zukunftsorientierten und strukturell notwendigen Entwicklung unserer Gemeinde, sie wirft aber im Augenblick bei der Schaffung der gemeindlichen Infrastruktur schwierige Probleme und Fragen auf in kurz-, mittel- und langfristiger Hinsicht. Im Rathaus ist man derzeit intensiv konzeptionell und planerisch dabei, die notwendigen Kapazitäten baldmöglichst im erforderlichen Umfang zu schaffen, sowohl durch Erweiterungen („St. Kilian-Kindergarten“ plus 22 Plätze und „Kindergarten Fohlenweide“ plus 10 Tagesplätze) in den Bestandskindergärten bereits zum kommenden Kindergartenjahr 2008/09 als auch notfalls durch eine weitere neue Betreuungseinrichtung. Hierbei sind dann die beträchtlichen Anforderungen des Bundesgesetzgebers bis 2013 (Rechtsanspruch ab einem Jahr, eingeschränkter Rechtsanspruch U1) in immer stärkerem und dringenderem Maße im Rahmen eines mehrjährigen Ausbauplanes zu berücksichtigen.
Wie hat sich die Gemeinde nun aktuell den Verfahrensablauf der Aufnahme in den neuen „Kindergarten Sonnenblume“ konkret in den nächsten Tagen und Wochen vorgestellt, nachdem die Kapazitätsgrenzen dort anscheinend erreicht und Steuerungsmaßnahmen aktuell notwendig sind:
Spezielle Anmeldefrist für dringende Aufnahmen im Kindergarten Nord-West
Zunächst bitten wir alle Eltern deren Kind(er) möglichst im „Kindergarten Sonnenblume“ aufgenommen werden sollte(n), um die unverbindliche Anmeldung im Rathaus, Zi. 28 bis spätestens 05.05.2008.
(Der Anmeldevordruck ist auf der Gemeindehomepage: http://www.oftersheim.de/einrichtungen/kindergaerten/kindergarten-nord-west/ eingestellt oder kann im Rathaus, Zi. 28, abgeholt werden)
Versorgung U3 (2 Krippen) ab September 2008
Voraussichtlich werden die beiden Gruppen von Anfang an belegt sein. Anmeldungen sind zwar unverbindlich weiterhin möglich (Rathaus, Zi. 28, Tel. 597-128 bzw. Lebenshilfe Schwetzingen, Tel. 936080), aber erst dann realisierbar, wenn auf der jetzigen Vormerkliste nach gründlicher Einzelfallprüfung Plätze frei werden. Definitive Zusagen erfolgen nach folgendem Kriterienkatalog:
allein erziehend, Berufstätigkeit der Eltern/Elternteile, familiäre Notsituation etc.
Versorgung Ü3 (Rechtsanspruchskinder)
Auch hier scheint die Kapazitätsgrenze erreicht. Möglicherweise können nicht alle Kinder aus dem Nord-West-Gebiet aufgenommen werden. Über weitere Aufnahmen im Rahmen der jetzigen Vormerkliste kann erst nach der demnächst bevorstehenden Informationsveranstaltung (nur für vorliegende Vormerkungen) und definitiver Klärung der Aufnahmemöglichkeiten im Einzelfall entschieden werden.
Tagesgruppe
Tagesgruppenplätze stehen derzeit lediglich im Kindergarten Fohlenweide zur Verfügung.
Künftige Anmeldungen/Zuzüge
Künftige Anmeldungen werden bis auf weiteres zentral im Rathaus (Zimmer 28, Telefon: 597-128) entgegen genommen, im Einzelfall geprüft und zusammen mit den in Frage kommenden Einrichtungen entschieden.
Anmeldeverfahren 2009
Aus der genannten Dringlichkeit resultiert nun auch ein vorgezogenes Anmeldeverfahren 2009 bereits nach Pfingsten, so dass zur Jahresmitte schon die entsprechenden Bedürfnisse abgeschätzt und Maßnahmen ergriffen werden können. Das persönliche Anschreiben mit entsprechendem Anmeldeformular erhalten alle Eltern, deren Kinder im kommenden Jahr 3 Jahre alt werden, in der 21. KW. Das Anmeldeformular ist auszufüllen und schnellstmöglichst an den gewählten Kindergarten weiterzuleiten. Bei der Vergabe der Kindergartenplätze entscheidet das Geburtsdatum des Kindes. Von der jeweiligen Kindergartenleitung wird dann darüber informiert, ob das Kind im entsprechenden Kindergarten einen Platz bekommt oder ob die Anmeldung an den angegebenen Alternativkindergarten weitergeleitet wird. Frühestmöglicher Termin zur Aufnahme des Kindes ist der dritte Geburtstag. Das Angebot zur Aufnahme von 33-Monatskindern kann auf Grund der angespannten Lage derzeit nicht aufrechterhalten werden.
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Zusätzliche weitere Informationsveranstaltung für Interessierte, Bedürftige und Zuzugsfälle im Wohngebiet Nord-West voraussichtlich im Juni, wenn die jetzigen Vormerklisten geprüft und entschieden sind.
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Aufnahmekriterien für U3-Kinder: allein erziehend, Berufstätigkeit beider Elternteile, familiäre Notsituationen etc..
Fazit:
Mit diesen Einschätzungen, Gedanken und Vorhaben will die Gemeinde möglichst auf der sicheren Seite sein, um auf entsprechende Bedürfnisse reagieren zu können. Bezüglich der tatsächlichen Belegung im neuen Kindergarten wird man erst Ende Juni/Juli Klarheit haben, wenn das Anmeldeverfahren in allen Einzelfällen abgeschlossen ist.