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Badische Binnendünen (10.4.08)
Rubrik: | Das Umweltamt informiert |
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Schafherde2

Bild zu Schafherde
Am Montagnachmittag lud das Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Naturschutz und Landschaftspflege, Vertreter der Forstverwaltung, des NABU, des Öko-Talk sowie der Presse zu einem Vor-Ort-Termin auf den Parkplatz bei den Kleintierzüchtern ein. Bei etwas kühlen und windigen Temperaturen verdeutlichte Bürgermeister Helmut Baust in seiner Ansprache, dass das Projekt „Badische Binnendünen“ in Oftersheim einen hohen Stellenwert besitzt. Die Binnendünen zwischen Mannheim und Sandhausen gehören zu den seltensten und wertvollsten Naturschätzen in Baden-Württemberg und die Naturschutzgebiete „Oftersheimer Dünen“ sind hiervon ein wichtiger Bestandteil.
Die Finanzierung des Projektes erfolgte durch die Stiftung Naturschutzfonds. Für die Maßnahme wurden Ausgleichsabgabemittel verwendet, die mit dem Neubau der
B 535 in Verbindung stehen. Die Mittel für dieses Projekt wurden im Dezember 2005 von der Stiftung bewilligt. Am 20. Februar 2006 wurde schließlich der Startschuss hier in Oftersheim gegeben.
Die Mitarbeiterin des Regierungspräsidiums Frau Sabine Brinkmann erklärte den Anwesenden noch, welche Maßnahmen bisher durchgeführt wurden.“ Auf der Friedenshöhe wurden im Kuppen- und Hangbereich mehrere Robinien mitsamt ihrem Wurzelwerk gerodet. Durch diese Arbeiten erhofft man sich für die Zukunft, dass der Sandlaufkäfer, die Kreiselwespen, Sand-Strohblume und Silberscharte den Sandboden als ihren Lebensraum zurückerobern werden.
Entlang des Fußweges auf den Feldherrnhügel wurde auf einem durchschnittlich 10 Meter breiten Streifen das Unterholz entfernt. Auch die Streuauflage auf dem Waldboden wurde abgetragen, damit sich dort die seltene Sandrasen-Vegetation einstellen kann. Arten der Sandrasen, wie beispielsweise das Silbergras, können sich so besser gegen die wüchsigere Konkurrenz durchsetzen. Dadurch soll eine Verbindung zwischen den Weiden auf der Friedenshöhe und dem Feldherrnhügel geschaffen werden“.
Kaum ausgesprochen, sah man von weitem auch schon den Schäfer Markus Waldmann mit seiner Schafherde von der Friedenshöhe über den Oberfeldweg herkommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause für die Schafherde, ging es nun zum ersten Mal über den neu geschaffenen Korridor, der die Sandrasenflächen der Friedenshöhe mit denen des Feldherrnhügels verbindet. Alle Anwesenden folgten den Schafen hinauf auf den Feldherrnhügel.
Die Schafherde wird noch ca. 5-8 Tage die Flächen auf dem Feldherrnhügel beweiden. Die Gemeinde weist die Bevölkerung daher nochmals auf den geltenden Leinenzwang für Hunde in Naturschutzgebieten hin. Freilaufende Hunde können zum Ausbruch der Weidetiere aus der eingezäunten Koppel führen. Neben wirtschaftlichem Schaden entstehen dabei auch Gefahren für Menschen und Tiere. Ebenso wird an die Erholungssuchenden appelliert, bei aller vermeintlicher Tierliebe, die Tiere nicht zu füttern. Dies schadet unter Umständen der Gesundheit der Schafe und läuft außerdem dem Ziel der Landschaftspflege zuwider. Dass es seinen Schützlingen an nichts fehlen wird, dafür sorgt der Schäfer Markus Waldmann mit intensiver Betreuung und großer Aufmerksamkeit.