Infoveranstaltung zur Vogelgrippe
Zwar gibt es in der Region in Sachen Vogelgrippe etwas Entwarnung, doch vorbereitet sein für den Fall der Fälle ist wichtig. Deshalb hatte das Landratsamt kürzlich Vertreter aller 54 Städte und Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises in die Aegidiushalle in Leimen - St. Ilgen zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, in der über die Möglichkeiten zur Bekämpfung der Vogelgrippe gesprochen wurde. Der Leiter des Veterinäramtes Dr. Lutz Michael (2. v. rechts) bekräftigte, dass der Begriff „Vogelgrippe" eher irreführend sei. Vielmehr verbirgt sich hinter der Krankheit die sogenannte Geflügelpest, die von hoch krankheitserregenden aviären Influenzaviren hervorgerufen wird und besonders in Hühner- und Truthühnerbeständen hohen wirtschaftlichen Schaden für den Einzelbetrieb bis hin zur Existenzgefährdung anrichten kann. Wegen des möglichen gesamtvolkswirtschaftlichen Schadens wird diese Erkrankung als Tierseuche bekämpft. Er erläuterte zudem die klinischen Symptome und gab Hinweise zur Diagnostik. Durch die Funde einer Wildente und eines Blesshuhns im Stadtgebiet Mannheim, welche mit dem aviären Influenzavirus des Subtyps H5N1 infiziert waren, war der Rhein-Neckar-Kreis durch die Ausweisung eines Beobachtungsgebietes betroffen. Eine Gefahr für Nutztierbestände ist jedoch derzeit noch nicht erkennbar. Der Leiter des Amtes für Feuerwehr und Katastrophenschutz, Kreisbrandmeister Peter Michels (links) stellte den von ihm erarbeiteten "Sondereinsatzplan Bekämpfung der Vogelgrippe" vor. Dieser legt dar, was vom Auffinden toter Vögel und den Ausbruch der Seuche bis hin zum Aufbau von Dekontaminationsstellen für Personal und Material zu tun ist, und enthält auch Detailplanungen für möglicherweise betroffene Betriebe. Dr. Ulrich Müller (2. v. links), stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes, erläuterte, dass die Geflügelpest eine Tierseuche ist und eine Infektion des Menschen sehr hohe Viruskonzentrationen voraussetzt, die nur bei direktem Kontakt mit erkrankten oder toten Vögeln erreicht werden könnten. Die Entstehung eines Monstervirus durch das Zusammentreffen eines menschlichen Grippevirus und des Vogelgrippevirus sah er mehr als hypothetische Gefahr. Die Ordnungsdezernentin, Irmgard Behler (rechts), ging abschließend auf Kostenfragen sowie die Zusammenarbeit mit den benachbarten Kreisen und Städten ein. Zusammenfassend hielt sie fest, dass der Kreis sowohl personell als auch materiell gut gerüstet sei, um einem eventuellen Ausbruch der Geflügelpest wirksam entgegenzutreten.