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Aus der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 13.12.2005 - Fortsetzung (20.12.05)
Rubrik: | Aus dem Gemeinderat |
Herausgeber: | Gemeinde Oftersheim - Gemeindeverwaltung |
Ort: | Gemeinderat Oftersheim |

Gemeinderat 2004
Aus der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 13.12.2005 - Fortsetzung
Auftragsvergaben Rathaussanierung
Der Gemeinderat hatte nach teils beschränkter teils öffentlicher Ausschreibung Aufträge zu vergeben für Fliesen, Schreiner- und Malerarbeiten. Die Fliesenarbeiten gingen ebenso an den günstigsten Bieter, die Firma Burger GmbH, Denzlingen (52.571,08 EUR), wie die Schreinerarbeiten, die zum Preis von 70.229,30 EUR erfreulicherweise durch die ortsansässige Firma Jacobs GmbH ausgeführt werden. Bei den Malerarbeiten kam, vergaberechtlich korrekt, der zweitgünstigste Bieter, die Firma Schragner, Kirchardt-Berwangen zum Preis von 35.803,75 EUR, deshalb zum Zuge, weil der günstigste Bieter sein Angebot wegen fehlerhafter Kalkulation kurzfristig zurück nahm. Damit sind mittlerweile 16 Baugewerke vergeben und die fortgeschriebene Kostenbilanz ergibt gegenüber dem ursprünglichen Kostenvoranschlag eine geringfügige Überschreitung. Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich, dass die selbst auferlegte Kostenobergrenze von 1,8 Mio. Euro ebenfalls nur geringfügig überschritten wird und die Mehrkosten insofern auch vertretbar sein dürften, weil sie aus unvorhersehbaren zusätzlichen Leistungen/Maßnahmen resultieren.
Sitzungsausklang mit Sitzungsbilanz, Dank, Besinnlichkeit und guten Wünschen zum Jahreswechsel
In traditioneller Weise gestaltete sich das Ende der öffentlichen Sitzung, bevor der Rat dann in die nichtöffentliche Beratung eintrat und dort ebenfalls nicht unwichtige Beschlüsse fasste. Bürgermeister Baust leitete seine Schlussworte mit einer kurzen Statistik bzw. Arbeitsbilanz ein, die wiederum deutlich machte, dass von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Gemeinderats viel Arbeit und Engagement abverlangt wird in den örtlichen wie überörtlichen Gremien.
In insgesamt 11 Gemeinderatssitzungen wurden 148 Tagesordnungspunkte behandelt und entschieden und 17 Mal tagten Ausschüsse bzw. örtliche Gremien, in denen die Bürgervertreter ebenso gefordert waren wie in den Gremien u. a. der Zweckverbände. Der Bürgermeister verknüpfte mit dieser Statistik durchaus auch selbstkritisch die Frage, ob man sich nicht zu viel abverlangt und vorgenommen habe und verwies nach natürlich unvollständiger Auflistung der aktuellen Maßnahmen und Aktivitäten auf den sich dahinter verbergende immensen Verwaltungsaufwand auch für den Gemeinderat. Auch sei die Arbeit mit manchen Privatfirmen und der Bundesbahn nicht gerade einfach, vielfach auch frustrierend gewesen. Vielleicht habe man sich die Aufgaben manchmal auch selbst unnötig schwer gemacht, weil Unbedeutendes viel Platz und Zeit eingenommen habe, bevor das Grundsätzliche erkannt wurde.
Der Bürgermeister wünschte sich deshalb mehr Konzentration auf das Wesentliche, zog aber bei der Gesamtbilanz trotz aller Einschränkungen, Rückschläge und Enttäuschungen ein zufrieden stellendes und gutes Resümee. Mit einer Reihe von Ergebnissen und Fortschritten dürfe man durchaus zufrieden sein, auch wenn man es sich besser gewünscht hätte. Für das kommende Jahr sei zu wünschen, dass in gemeinsamer und vertrauensvoller Arbeit die schwierigen finanziellen Herausforderungen angenommen und die begonnenen und geplanten Aufgaben angepackt und verwirklicht werden können. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass menschliches Miteinander und respektvoller Umgang oft mehr bewirken könnten, als harte Konfrontation.
Mit guten Wünschen an die Ratsmitglieder und Besucher für ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr gab der Bürgermeister dann das Wort an Bürgermeisterstellvertreter Oskar Jahr weiter für dessen traditionelle Schlussansprache. Gemeinderat Oskar Jahn begann mit einer Dankbekundung an die Mitarbeiter des Rathauses bzw. der Verwaltung, die unter schwierigen Bedingungen (Rathaussanierung und Umzug) trotzdem hervorragende Arbeit geleistet habe, die Respekt abnötigt. Aber auch die Mitbürger seien mit dem Provisorium Rathaus gut umgegangen.
Er ließ dann eine Lageeinschätzung bezüglich der örtlichen Gelegenheiten und Entwicklungen folgen, verknüpft mit durchaus unbequemen Fragestellungen in gesellschaftspolitischer Hinsicht. U. a. wünschte sich Oskar Jahn in unserer schwierigen Zeit mehr Hoffnungsträger als Bedenkenträger und auch Menschen, die nicht nur verändern müssen, sondern sich auch den anderen zuwenden. Unsere Zeit leide oft auch an Hoffnungslosigkeit und gerade Hoffnung sei eine Grundtugend, die lähmende Resignation und Gleichgültigkeit verhindern könne. Jahn pflichtete dem Journalisten Peter Hahne bei, der unlängst in seinem Buch dazu aufforderte, aus der fatalen „Ich-AG“ eine neue Gesellschaftsform zu machen. Nur eine Gesellschaft mit begründeter Hoffnung könne unseren Kindern und Enkeln und uns selbst eine bessere Zukunft eröffnen. In diesem Sinne wünschte er allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedvolles und gesundes neues Jahr.